19:00 Uhr Kino: “Geheimnisvoller Garten – Frühlingserwachen und Erntezeit”

Schon immer gilt der Garten als Abbild des Paradieses, das bezeichnenderweise auch “Garten Eden” genannt wird. Nicht allein die Natur führt hier Regie, sondern auch der Mensch. Wir schaffen uns unsere eigene Welt voller betörender Formen, Farben und Düfte. Im Paradies vor der Haustür siedeln sich aber auch jede Menge Pflanzen und Tiere an, von denen wir wenig wissen – und von denen wir manchmal gar nichts wissen wollen.

Seit über 5000 Jahren legt der Mensch Gärten an. Zunächst reine Nutzgärten, wo man anpflanzte, was den Kochtopf bereicherte. Aber schon die alten Römer kultivierten Pflanzen allein wegen ihrer Schönheit. So wurde der Nutzgarten allmählich zum Ziergarten. Schönheit und Nutzen sind im Garten oft zwei Seiten derselben Medaille. Ein Obstbaum etwa produziert jedes Jahr im Frühling Abertausende Blüten für ein paar Hundert Äpfel. Die Natur spart nicht; sie prasst mit Farben und Formen. Das ist das, was wir an ihr so lieben; gerade im Garten; sie ist geradezu verschwenderisch. Doch wirklich verschwendet wird nichts! In der Natur wird alles wiederverwertet.

Im Garten leben Tiere, die kaum einer kennt. Und nicht wenige davon sind Verbündete des Gärtners im Kampf gegen Schädlinge. Feldwespen erledigen unzählige Schadinsekten. Das Mauswiesel, das kleinste Raubtier der Welt, macht Jagd auf lästige Wühlmäuse. Ebenso der Turmfalke, der mancherorts unter dem Dachfirst nistet. Der Marienkäfer frisst in einem Sommer bis zu 10.000 Blattläuse und macht damit der Kohlmeise Konkurrenz, die an die Jungen einer einzigen Brut ebenso viele Raupen verfüttert. Ein Garten ohne tierische Mitbewohner ist also undenkbar. Allein der Komposthaufen, auf dem wir unsere Küchenabfälle entsorgen, ist ein Ort, an dem es vor Leben nur so wimmelt.

Aber neben all diesen Nützlingen sind unsere Gärten auch Refugien für viele seltene und sogar bedrohte Tiere. Kuriose Hummelschweber, prächtige Zauneidechsen, anmutige Schmetterlinge oder so manche Zugvögel haben in naturnahen Gärten ein Zuhause gefunden. All das zeigt der Zweiteiler „Geheimnisvoller Garten“ und erklärt, wie die einen mit den anderen zusammen leben und warum es gut und wichtig ist, wenn wir der Natur im Garten etwas mehr Raum geben.